03.10.2021 achtzehnter Blog Eintrag – Uhrzeit MESZ 11:56 Uhr
Hallo zusammen,
„Leicht zu leben – ohne Leichtsinn,
heiter zu sein – ohne Ausgelassenheit,
Mut zu haben – ohne Übermut:
das ist die Kunst des Lebens.“
Theodor Fontane (1819-1898)
Ich liebe solche Zitate, weil sie oft Lebensweisheiten und Wahrheiten enthalten. E. Fromm schrieb hierzu: „Bei der Kunst des Lebens ist der Mensch sowohl der Künstler als auch der Gegenstand seiner Kunst. Er ist der Bildhauer und der Stein, der Arzt und der Patient.“ Wunderbare Worte, ich könnte jetzt den Blog Eintrag beenden und doch möchte ich noch ein paar meiner Gedanken in die Freiheit entlassen.
Zur Lebenskunst zählt der Entschluss, die Fähigkeit und der Wille, meine nicht immer schönen und perfekten Lebensumstände bewusst wahrzunehmen und die Lebensführung im Bereich der Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, persönlich und gezielt zu gestalten. Für die Lebensführung nach den Worten Fontane ergibt sich für mich
Leicht zu leben … Meine Vergangenheit ruhen lassen, vergeben und
loslassen. Innehalten, jeden Atemzug und Moment
aufsaugen und bewusst achtsam leben.
ohne Leichtsinn Sorglosigkeit, ein Mangel an Vorsicht und ein Mangel an
Verantwortungsbewusstsein kennzeichnen den Leichtsinn.
Ich gehe kein Risiko für den Adrenalinkick ein und entsage
dem Rausch der Spaßgesellschaft/ Überflussgesellschaft.
Heiter zu sein … Freude und Glück zu empfinden in meiner Stille (Fehlen
von Hektik, Ablenkungsritualen), der Konzentriertheit des
Augenblicks ohne Abhängigkeiten, wohl wissend, dass
die Heiterkeit kein Dauerzustand ist, sondern vergänglich
ist.
ohne Ausgelassenheit Ich vermeide die Extrempole Überheblichkeit,
Kontrollverlust, Klamauk, Überschwang, Ekstase und
Rausch (hedonistische Spaßgesellschaft). Reichtum und
Macht verführen und degenerieren in der Sorglosigkeit
und Bequemlichkeit die Fähigkeit Heiterkeit zu
empfinden.
Mut zu haben … Mich den alltäglichen banalen Herausforderungen tapfer
stellen, nicht aufgeben bei Widerstand und Gegenwehr
und zu glauben. Mut zum eigenen, selbständigen,
engagierten und kreativen Leben. Der Mut zu erkennen,
dass nicht alles im Leben, alles Erwünschte ohne
Widerstände umstandslos serviert zu bekommen. Ich folge
nicht dem Mainstream, einer Orientierung meines Lebens,
was alle tun, sondern folge meinem Herzen und Gefühl.
ohne Übermut Keine Tollkühnheit, Leichtfertigkeit, Selbstüberschätzung
Hochmut und Stolz an den Tag legen. Ich respektiere das
Leben und nehme mich selbst nicht zu wichtig. Geld und
Erfolg machen noch keinen guten Menschen aus. Ich
respektiere mich und meine Krankheit.
Lebenskunst beginnt mit der eigenen Charakterschulung mit Konzentration auf die Tugenden oder des eigenen Wertesystems. Damit ist die Lebenskunst wesentlich ein innerer Vorgang mentaler Gedankenspiele, die sich selten nach außen hin für Dritte offenbaren. Es ist eine ganz persönliche individuelle Entscheidung, in einer bestimmten Hinsicht exzellent sein zu wollen, unabhängig des eigenen körperlichen Zustandes. Diese innere Haltung reift die Personality.
"Viele spüren, dass ein Leben, das dem Erfolg, der Konkurrenz, der Ausbeutung dient,
in Wirklichkeit ein Leben ist, das die Menschen unglücklich macht."
Erich Fromm (1900-1980)
Zur Unterstützung empfehle ich, erkunden Sie Ihr Innerstes mit folgenden Fragen:
· Wer sind Sie?
· Wer möchten Sie sein?
· Wie wollen Sie das erreichen?
Wer sich in diesen Überlegungen immer wieder mit der Frage nach dem Sinn des Lebens konfrontiert sieht, ist auf dem Pfad der Erkenntnis gelangt. Sie werden schnell merken, dass es im eigenen Leben noch Unstimmigkeiten gibt, die von einem erfüllenden Leben abzuhalten scheinen. Geben Sie Ihren Eigenarten und Bedürfnissen Raum zur Entwicklung und visualisieren (schreiben, zeichnen/ malen, basteln, aufzeichnen, bewegen/ tanzen) Sie ihre Gedanken. Befreien Sie sich im Alltag von negativen Gefühlen. Ärgern Sie sich nicht über Kleinigkeiten. Gehen Sie ihren Bedürfnissen nicht einfach nach, sondern reflektieren sie ihre Wichtigkeit. Achten Sie auf ihren Partner, begegnen Sie den Mitmenschen auf Augenhöhe und gestehen Sie Fehler ein. Lassen Sie sich von der Schnelllebigkeit des Lebens nicht anstecken und überrollen. Nehmen Sie Auszeiten.
An alle Krebskranken: „never give up“!
Euer
Christian
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