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  • AutorenbildChristian Nübling

Die Kraft der Affirmation

03.01.2022 dreißigster Blog Eintrag – Uhrzeit MEWZ 9:04 Uhr


Hallo zusammen,


Affirmation (Kataphasis) wird in der traditionellen Logik als die Bejahung eines Urteils, einer Aussage bezeichnet, gelegentlich auch das bejahte Urteil selbst. Einfach ausgedrückt eine Affirmation bestätigt einen Zustand, z.B. ich bin körperlich gesund oder ich bin in Frieden mit mir.


Affirmationen sind also bewusst formulierte positive Gedanken, die uns dabei unterstützen, unsere Ziele und Wünsche Stück für Stück näher zu erreichen. Die wissenschaftliche Grundthese ist die Hypothese, dass unsere Gedanken nicht nur unser Handeln und Fühlen beeinflussen, sondern auch biologische und chemische Vorgänge in unserem Körper freisetzen, verstärken und damit unseren Allgemeinzustand beeinflussen.


Wir tragen alle bewusst oder unbewusst Glaubenssätze in uns. Glaubenssätze sind unsere persönlichen „Wahrheiten“, sie spiegeln unsere Wahrnehmung von uns selbst und der Welt. Geprägt von unseren Erlebnissen, Erfahrungen oder von anderen Menschen, geben Sie uns Sicherheit, dass wir die Welt als überschaubarer und einfacher wahrnehmen. Sie sind unser Kompass und die Orientierungshilfe in einer immer komplexeren Welt. Davon betroffen sind alle Lebensbereiche wie Familie, Partnerschaft, Liebe, Beruf, Gesundheit, Geld und unser Selbstwertgefühl. Glaubenssätze erwecken den trügerischen sicheren Eindruck, sie wären Wahrheiten und verhindern die Überprüfung.


Hier ein paar Klassiker der Glaubenssätze: „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, „Ich bin dick“, „Ich bin ein Opfer der Ungerechtigkeit“, „das Leben ist teuer“, „das Leben ist kein Spaß“, „ich bin im Recht“, „der liebe Gott sieht alles“, „Geld macht glücklich“, „ich habe es schwer“, usw. usw. Was sind Ihre Glaubenssätze? welche Glaubenssätze haben Ihr Leben maßgeblich positiv und negativ beeinflusst?


Der Ursprung von Glaubenssätzen liegt wissenschaftlichen Erkenntnissen der Psychologie oft in der Kindheit. Wir übernehmen Glaubenssätze unbewusst und bewusst von wichtigen Bezugspersonen (Eltern, Familienmitgliedern, Vorbildern). Das nennt man mit stolz geschwellter Brust Erziehung von Werten und angewandten Tugenden (z.B. „in unserer Familie waren alle unmusikalisch und unsportlich“). Mit welchen Glaubenssätzen wurden Sie in Ihrer Kindheit konfrontiert? Meine Liste erlernter und kopierter Glaubenssätze ist mittlerweile eine DIN A4 Seite lang …


Durch eine Prüfung unserer Glaubenssätze können wir feststellen, ob wir grundlegend negativ oder positiv denken. Wir erhalten einen flüchtigen Blick in unsere Psyche und damit in unsere seelische Grundverfassung. Negative Glaubensätze verengen unseren Geist, wir schränken die Vielfalt möglicher Handlungsoptionen ein. Mittlerweile beweisen klinische Studien, dass negative Gedanken das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes oder Depressionen und Burnout erhöhen.


Affirmation ist ein praktisches und technisch wirkungsvolles Werkzeug zur Umwandlung von negativen Glaubenssätzen und Verstärkung der bereits bestehenden positiven Gedanken. Die entsprechenden Geist-Körper-Techniken, Meditation, autogenes Training, Yoga, Qigong schieben unser Nervensystem in eine gesündere Grundausrichtung mit weniger Gedankenballast. Das Rezitieren von einprägsamen Sätzen (Autosuggestion) begleitet die Geist-Körper-Techniken, z.B. „ich gesunde mit jedem Tag“, „ich bin absolute Gesundheit“, „ich habe alles, was nötig ist, um wieder vollständig gesund zu werden“, „meine Lebensenergie wächst von Tag zu Tag“. Nutzen Sie die Augenblicke der Stille jeden Tag für ein paar positive Gedanken. Sie werden bemerken, dass Ihr Kopfkino und Gedankengerümpel weniger grässlich in Erscheinung treten. Übrigens die Idee der Selbstbeeinflussung durch Wiederholung positiver Formeln ist seit Jahrhunderten in Religionen bekannt z.B. Mantra-Meditationen oder Rosenkranzgebete.



In der Wirkung von Affirmationen nehme ich eine vorsichtige Perspektive ein, zu wenig weiß ich über die eigenen Energiezentren und biochemischen Vorgängen in meinem Körper, allerdings bin ich überzeugt, dass eine durch und durch positive Lebenseinstellung und Lebenskunst mein körperliches Gesamtsystem in Einklang mit mir bringt (Hinweis: SORK Modell).


Kurt Tepperwein (Quelle: „Verwirklichung, Das Denken für ein positives Leben nutzen“, 2017, S. 129 f.) formuliert eine umfassende „Lebensaffirmation“, die ich in das Zentrum meines eigenen Daseins gerückt habe: „Ich bin bereit und in der Lage, die wahre Bedeutung und die Absicht meiner Lebensumstände zu verstehen. Ich erlaube mir, zu erkennen, was das Leben mir mit jedem Lebensumstand sagen will, entschlüssele die verborgene Botschaft und erlaube durch mich die notwendige Veränderung. Ich nehme meine persönliche Integrität im Umgang mit dem Leben in Besitz und bin bereit, meine Emotionen auszudrücken. Ich verstehe ihre Botschaft an mich. Ich verdränge nichts und gebe den internen Kampf zwischen meinem Negativ-Ego (dem falschen Glaubenssystem) und meinem Gewissen auf. Ich öffne mich für ein tieferes Verstehen von Lebenszusammenhängen, Liebe und Wahrheit.“


Es geht also nicht darum, sich die Welt krampfhaft schön zu reden, sondern darum, sich von den pessimistischen falschen Gedanken, die uns im Alltag unbewusst und unnötig behindern, frei zu machen. Entwickeln Sie neue Gedankenpfade, befreien Sie sich von ihren negativen Glaubenssätzen.


Charlie Brown: "Eines Tages werden wir sterben, Snoopy."

Snoopy: "Ja, aber alle anderen Tage werden wir leben!"


An alle Krebsler: „never give up“!


Euer

Christian

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